Auch in den letzten beiden Wochen standen jeweils die Wochenenden des Nord West Cycling Teams im Zeichen unterschiedlicher Rennen.
Zunächst ging es am 27.6. in Arnsberg „Rund um den Neheimer Dom“. Am 4.7. starteten wir beim Nachtuhlenrennen in Stadtlohn und schließlich am 6.7. bei den Rennen Rund um den Elm in Braunschweig. Die Bilanz: zwei aufstiegsrelevante Platzierungen und jede Menge Top-Resultate.
In Neheim starteten Florian, Jonas, Sebastian und Lukas im BC-Rennen. Für Lukas und Sebastian bedeutete dies ein Ausflug in noch recht unbekannte Gefilde, für Florian und Jonas war es eines dieser Rennen in denen es zu überzeugen gilt. Und dem entsprechen nahmen sie diese Herausforderung auch an. Der hochselektive und technische Kurs verlangte allen Fahrern gleich von Beginn an viel ab. Früh setzte sich eine Gruppe von 15 Mann ab in der das NWCT mit Jonas vertreten war. Florian, der sich zu diesem Zeitpunkt unmittelbar hinter dem gerissenen Loch befand hatte daher kein Interesse dieses zu schließen und fand sich schließlich in einer sechsköpfigen Verfolgergruppe wieder. Sebastian und Lukas, die von Beginn an eher im hinteren Teil des Feldes fuhren wurden bald, so wie 2/3 alle Fahrer wegen Überrundung aus dem Rennen genommen. In dieser Konstellation liefen die Runden dahin und kaum jemand glaubte noch daran, dass das Verfolgersextett den Zusammenschluss mit dem Hauptfeld hätte schaffen können. Doch die Uneinigkeit an der Spitze des Peletons sowie die entschlossene Nachführarbeit von Florian und seiner Gruppe führten 7 Runden vor Schluss schließlich doch noch zur Vereinigung beider Gruppen. Angekommen im Hauptfeld „ruhte sich Florian dann erst ein mal aus“. Das so verschleppte Tempo nutzte Jonas schließlich um sich die letzte Prämie vor dem Finale zu sichern. Als es dann schließlich auf die letzte Runde ging, positionierte sich Florian geschickt im vorderen Teil des Feldes. Jonas, der um Florians Endschnelligkeit wusste und selber noch etwas angelockt von seinem Prämiengewinn war entschied sich schließlich für Florians Hinterrad und lag damit goldrichtig. Im finalen Endspurt um Platz 2 (ein Solist siegte), fuhr Florian auf den 6. Platz, was in der Endabrechnung einen 7. Platz bedeutet. Jonas, der direkt hinter ihm den Zielstrich überquerte wurde zehnter und sicherte sich damit ebenfalls einen Aufstiegspunkt.
Neues Wochenende, neues Glück. Während die deutsche Nationalmannschaft den Halbfinaleinzug mit einem Sieg gegen Frankreich klar machte, machten sich unsere Jungs auf um bei einem der publikumsreichsten und schönsten Rennen des Jahres, dem Nachuhlenrennen in Stadtlohn an den Start zu gehen. Sebastian und Lukas starteten in der C-Klasse, Florian und Jonas im Rennen der Profis und AB Amateure. Beide Rennen wurden als Kriterium gefahren und es war bereits vor dem Start klar, dass es an diesem Abend hart werden würde auch nur im Feld zu bleiben. Ein extrem starkes Fahrerfeld in beiden Klassen garantierte nicht nur Spannung, sondern auch ein extrem hohes Tempo. Diesem Fiel als erster Lukas zum Opfer. In der C Klasse konnte er nach 10 Runden das Tempo nicht halten und musste aufgeben. Sebastian musste ebenfalls beißen, hielt sich aber im Feld und wurde am Ende 23.
Im Hauptrennen des Tages standen dann Florian und Jonas einer internationalen Auswahl an Profis und den besten Amateuren des Landes gegenüber. Angeführt von Lars Teutenberg, der erst eine Woche zuvor hinter u.a. Tony Martin dritter bei den deutschen Meisterschaften im Zeitfahren geworden war, wurde das Rennen ebenso geprägt von bekannten Größen des Bahnradsports (u.A. Marcel Kalz und Leif Lampater) Hier eine Platzierung oder gar einem Sieg zu planen wäre schlicht utopisch gewesen. Es galt durchzufahren. Aber auch das erwies sich als extrem schwierig. Gleich von Beginn an wurde ein extrem hohes Tempo angeschlagen. Jonas und Florian befanden sich dabei beide zunächst am hinteren Teil des Feldes. Als vorne dann attackiert wurde und sich das Tempo im Feld noch einmal erhöhte, rissen gleich einige Lücken. Leider auch vor Florian. Als nach einer scharfen Kurve sein Vordermann den Antritt des Feldes nicht mehr mitgehen konnte, schaffte es unser Sprinter nicht mehr das vor seinem Vordermann gerissene Loch zu schließen und fiel zurück. Er konnte zwar noch 8 Runden mit der ihn überrundeten Spitzengruppe mitfahren, musste sich dann aber bei einem Wertungssprint geschlagen geben und stieg schließlich nach einem Drittel der Distanz aus. Jonas hingegen überstand die kritische Anfangsphase des Rennens und konnte in der Folge immer gut im Feld mitrollen. 4 Runden vor Schluss, als die Platzierungen im Wesentlichen bereits verteilt waren, wollte es unser Youngster aber noch einmal wissen. Er nahm allen Mut und alle Kraft zusammen und attackierte gegen das extrem starke Hauptfeld – mit Erfolg! Er setzte sich im Stile eines Rollers ab und fuhr in der Endabrechnung auf einen starken 14. Platz. Damit lies er viele nominell stärkere Fahrer hinter sich präsentierte unsere Sponsoren einer großen Zahl an Zuschauern.
Nur zwei Tage später sollte es dann wieder rund gehen. Dieses Mal starteten Sebastian, Moritz und Jonas beim Rennen Rund um den Elm bei Braunschweig. Während sich die C-Fahrer auf einem Rundkurs in der Stadt duellierten, musste sich Jonas auf einer anspruchsvollen, bergigen Rundstrecke beweisen. Dort hatte er es wiederum mit einem internationalen Fahrerfeld, angeführt vom niederländischen Top Team Jo Piels zu tun. Insgesamt waren 70 Mann am Start, von denen allerdings aufgrund des selektiven Profils nur 26 das Ziel erreichen sollten. Jonas schlug sich sehr gut und wurde nach harten 144km am Ende guter 24.
Im Kriterium bestimmten unsere Fahrer ebenfalls über weite Strecken des Rennens das Geschehen. Als es dann gegen Ende ging, konnte sich Moritz sogar noch einmal absetzen. Er nutzte eine schnell gefahrene Kurve und den Antritt danach und zog davon. Leider konnte er das Tempo nicht 100%tig durchziehen und wurde so kurz vor dem Ziel wieder vom Feld geschluckt. Nach einer Menge Verletzungspech und unglücklichen Rennen zu Beginn des Jahres „ist die Form aber auf einem guten Wege“ gab Moritz nach dem Rennen zu erkennen. Sebastian beschränkte sich nach zahlreichen Attacken in den letzten Rennen, die aber allesamt verpufften, auf den Schlussprint. Er wollte sich wie zuvor mit Coach Florian besprochen zunächst gut positionieren um dann im Sprint seine erste Platzierung einfahren zu können. Fast hätte dies auch geklappt. Im Sprint fehlte dann aber noch die letzte Spritzigkeit und Sebastian schrammte mit einem 12. Platz knapp an seinem Ziel vorbei. Wenn man aber bedenkt, dass er sich noch in seiner ersten Saison im Lizenzrennsport befindet, lässt dieses Ergebnis dennoch auf viel hoffen. Teamleiter und Trainer Florian baute ihm nach der Enttäuschung wieder ein wenig auf und wagte die Prognose, dass Sebastian in diesem Jahr auf jeden Fall noch einen Platz unter den Top-Ten ergattern wird.
Am nächsten Wochenende geht es dann für das NWCT beim Heimrennen aller Klassen in Emden an den Start. Von dort werden wir live via Twitter und natürlich auch wieder später hier an dieser Stelle berichten.
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