Jonas Kammann mit grandioser Leistung Landesmeister im Bergfahren der U23 Klasse
Das zweite Augustwochenende sollte für das NWCT ganz im Zeichen des Erfolges stehen. Fünf unserer Fahrer zeigten dabei in drei verschiedenen Rennen ihr Können und erzielten dabei Top-Resultate.
An den Start ging es dabei für Jonas und Sebastian zu den niedersächsischen Landesverbandsmeisterschaften im Bergfahren. Dieses hoch anspruchsvolle und absolut selektive Rennen findet alljährlich in Osnabrück statt und ist eines der wenigen echten Heimrennen des NWCT. Moritz, Lukas und Florian wären hier auch gerne am Start gewesen, doch weil sie ihre Lizenz über den THC Westerkappeln, und damit in NRW gelöst haben, wurde ihnen ein Start bei dieser Niedersachsenmeisterschaft trotz Anfrage verwehrt. Sie entschieden sich dann für ein nicht minderschweres Programm und meldeten beim internationalen Radsportfestival in Bergkamen. Dort galt es ebenfalls eine selektive und mit einem harten Anstieg versehende Strecke zu bewältigen, auf der nebenbei aber auch eine wesentlich stärkere Konkurrenz am Start stand.
Aber zunächst zu unseren Niedersachsen: Bereits früh am Morgen läutete in Osnabrück neben der Kirchturmglocke die Startglocke zur Landesmeisterschaft. Insgesamt machten sich dabei 10 Fahrer der Eliteklasse sowie 5 Fahrer der U23 im gemeinsamen Rennen über 20 Runden und 1200hm auf den Weg. Für das NWCT starteten mit Jonas und Sebastian jeweils ein Starter pro Klasse. Während für unseren Youngster das Rennen gleich gut begann, hatte Sebastian bereits von Anfang an zu kämpfen. Unser etwas kräftiger gebaute Ostfriese war allerdings auch nicht auf seinem Terrain unterwegs. Normalerweise kann er seine Stärken im Zeitfahren oder auch im Anfahren von Sprints ausspielen. Auf der sehr bergigen Strecke rund um den Darümer Berg musste er leider früh abreißen lassen und damit jede Chance auf einen der vorderen Plätze begraben. Genau anders herum lief es für Jonas. Er hat in den letzten Wochen extra noch 2kg „Gewicht gemacht“ und den Formaufbau hin zu diesem Event wieder einmal grandios getimt.
Er war gleich vom Start weg einer der rennbestimmenden Fahrer und konnte jede Tempoverschärfung scheinbar mühelos mitgehen. Das Rennen, das einem Ausscheidungsfahren gleich kam, nahm also seinen Lauf und nach ca. der Hälfte der Distanz fand sich Jonas als einziger U23 Fahrer in der nur noch dreiköpfigen Spitzengruppe wieder. Als das Finale schließlich anstand, ging es für die Führenden im Prinzip nur noch um die Verteilung der Medaillen. Kurz vor Rennende forcierte dann der spätere Sieger der Eliteklasse, noch einmal das Tempo. Lediglich Kammann konnte ihm folgen und biss sich am Hinterrad fest. Nach einigen „megaharten Runden“, so der NWCT Captain nach dem Rennen, war es schließlich vorüber. Er überquerte den Zielstrich auf dem Darümer Berg mit über einer Minute Vorsprung auf den zweitplatzierten seiner Altersklasse und konnte wenige Augenblicke später seinen zweiten Saisonsieg auf dem Siegerpodest in vollen Zügen genießen (siehe Bild).
Nicht ganz so berauschend, aber immer noch sehr zufriedenstellend lief es für Moritz, Lukas und Florian in Bergkamen. Wir im NWCT gehen ja bekanntlich Weise gerne neue Wege – dies taten wir auch in Bergkamen. So haben wir im Rennen der C-Klasse, welch es über eine Distanz von 48km ausgefahren wurde, unsere dortigen Starter Lukas und Moritz mit einer Actioncam ausgestattet um ihr Fahrverhalten im Nachhinein analysieren zu können und herauszufinden, wie sie sich noch optimaler im Fahrerfeld bewegen können. Als „Abfallprodukt“ hat Teammanager Florian dann noch ein „Best of“ der Videos zusammengeschnitten, welches Ihr Euch hier angucken könnt.
Aber nun zum Rennen: Beide Jungs konnten sich gleich von Beginn an gut im Feld behaupten. Das Rennen wurde zwar auf einer welligen und selektiven Strecke ausgefahren, doch blieb das Hauptfeld fast das ganze Rennen über kompakt und geschlossen. Vielleicht lag es daran, dass die Distanz zu kurz für aufstiegsrelevante Platzierungen gewesen ist, dass nie richtig attackiert wurde. In der Folge entwickelte sich also ein nur mäßig schnelles Rennen, bis 2 Runden vor Schluss der Bremer Lars Bartlau eine bärenstarke Soloattacke startete, mit der sich der ehemalige A-Fahrer den Sieg schließlich sicherte. Lukas und Moritz hielten sich im Finale, wie auch die meiste übrige Zeit des Rennens im vorderen Teil des Hauptfeldes auf.
Moritz, der auf der Gegengerade in der letzten Runde noch die Möglichkeit hatte sich ein erfolgsversprechendes Hinterrad zu sichern, ließ diese leider an sich vorbeigehen und so konnten beide nicht mehr in den Sprint um die Platzierungen eingreifen. Am Ende standen ein 13.Platz für Moritz und ein 15.Platz für Lukas zu Buche. Moritz, der in diesem Rennen definitiv das Potential auf eine Top 5 Platzierung gehabt hätte, war im Nachhinein etwas geknickt, während sich Lukas über sein bis dato bestes Resultat in einem Lizenzrennen freute.
Florian, der wegen seinem Aufstieg in die B-Klasse mittlerweile in der C-Klasse nicht mehr startberechtigt ist, hatte dann zunächst eine ausgedehnte Mittagspause. Da das Hauptrennen des Tages erst um 17 Uhr startete, blieb ihm nichts übrig als sich 4 Stunden auf die späteren Strapazen vorzubereiten. Zu seinen Ungunsten schlug genau in diesem Zeitraum das Wetter um. Der Sonnenschein des Morgens verwandelte sich schlagartig in Regenschauer und Sturmböen, nicht die optimalsten Bedingungen für ein Rundstreckenrennen mit scharfen Kurven, einer anfälligen Abfahrt und 60 Gegnern, die, z.T. als Profi, gerade dort nicht das Risiko scheuen die Bedingungen zu ihrem Gunsten zu nutzen. Als sich dann gegen 17 Uhr die Fahrer im Startbereich einfanden, wurde es langsam ernst.
Eingekesselt zwischen dem frisch gebackenen Bahn-Europameister Lukas Liß, und der tschechischen Profimannschaft Sparta Prag ging es „in die Schlacht“. Nach einem „rantasten an die Kurven bei Nässe“ ging dann nach zwei Runden gleich die Post ab. Wie zu erwarten attackierten vorne immer wieder einzelne Starter. Doch das KT-Team Stölting konnte gemeinsam mit den Fahrern aus Prag alle Vorstöße kontern. Dies machte das Tempo im Feld zeitweilig extrem schnell.
Bis sich schließlich die Ausreißergruppe des Tages gelöst hatte, zerfiel das Feld in viele kleinere Grüppchen. Zahlreiche Fahrer mussten in dieser Phase auch ganz abreißen lassen. Florian befand sich zu dieser Zeit im zweiten Drittel des Feldes und fand sich nach der Tempoverschärfung an der Spitze schließlich in einem Sextett mit Fahrern des Stevens Racing Teams wieder. Schnell waren sich die Sportler einig und konnten in den folgenden Runden schließlich wieder mit den vor ihnen fahrenden Gruppen zum „neuen“ Hauptfeld fusionieren. In diesem Hauptfeld war dann ob der Tatsache, dass sich in der Spitzengruppe Fahrer der stärksten Teams (Stölting, Prag und Spich) befanden das Tempo eher gemäßigt. Erst gegen Ende wurde noch einmal attackiert, ca. 3-4 Fahrer vor unserem NWCTler riss das Feld erneut und 12 weitere Fahrer setzten sich ab. Florian versuchte zwar noch nachzusetzen,aber seine Körner reichten dafür nicht mehr.
Zusammen mit dem Rest des Hauptfeldes absolvierte er schließlich die letzten Runden und überquerte am Ende den Zielstrich als 28. Mit diesem Ergebnis war Remark nach dem Rennen erst einmal zufrieden. „Nach zwei blöden Ausfällen in Werne und Stadtlohn bin ich endlich mal wieder ein Rennen zu Ende gefahren. Ich muss mich in der neuen Klasse sicher noch etwas akklimatisieren, aber ich glaube ich bin auf einem guten Weg auch hier wettbewerbsfähig zu werden“ stellte unser Sprinter nach dem Rennen bei der gemeinsamen Analyse mit unserem Sportlichen Leiter, Jürgen Rottmann, fest.
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