Die Rennsaison 2020 liegt bereits einige Wochen hinter uns. 2020, die siebte Saison für das Nord West Cycling Team, war durch die Corona-Pandemie definitiv eine spezielle Saison. War es also das verflixte siebte Jahr? Am Ende war es eine erfolgreiche Saison. Insgesamt schafften unsere Fahrer dreimal den Sprung aufs Podium, zwölfmal unter die ersten Zehn.
Gestartet sind wir mit unserem mittlerweile traditionellen Teamwochenende in Lengerich. Hier konnten unsere beiden Neuzugänge das Team kennenlernen. Der Kader blieb ansonsten unverändert. Vom Gründungsverein THC Westerkappeln verstärkte uns Paul Bielefeld. Frisch aus der U19 sollte 2020 seine erste Saison bei den Amateuren werden. Finn Ortmeier, Fahrer der RSG Emsdetten, wagte den Wechsel vom Kanurennsport zum Radrennsport. 2020 war seine erste volle Rennsaison, nachdem er 2019 erste Straßen- und Crossrennen bestritten hatte.
Während des Teamwochenendes waren wir noch sehr guter Dinge und haben neben der obligatorischen gemeinsamen Trainingsrunde die Saison geplant.
Richtig los ging es dann Anfang März in Herford. Hier konnte Finn bereits überzeugen und sprintete auf Platz 12. In Herford war Corona zwar bereits ein Thema und wir rechneten mit Rennabsagen, waren dennoch motiviert und guter Dinge.
Nur wenige Tage später wurden immer mehr Rennen abgesagt, die Lage wurde immer ernster und schließlich kam der Lockdown. Damit pausierte die Rennsaison erstmal und eine ungewisse Zeit lag vor uns.
Jeder fand seine eigene Strategie. Mancher nutze die Zeit für einen strukturierten Formaufbau, andere für eine zweite Offseason. Wir waren alle sehr dankbar und glücklich, dass wir die ganze Zeit draußen trainieren durften.
Als die Infektionszahlen sanken, stieg bei uns wieder die Motivation. Die ersten Veranstalter überlegten sich, wie Rennen auch in schweren Zeit sicher und fair möglich sind. Im Juli ging es dann wieder los, Restart der Saison in Wedemark bei Hannover. Fiete überzeugte als Zehnter der Amateure.
Für unsere niedersächsischen Fahrer folgten bis Ende August in Serie die Landesmeisterschaften. Alle wurden von der RRG Osnabrück aus der Nachbarschaft des NWCT ausgerichtet. Dank ihres Einsatzes für den Sport waren sichere Meisterschaften unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich.
Den Anfang machte Sebastian im Einzelzeitfahren. Diese Disziplin eignet sich besonders in diesen Zeiten, da Abstand halten per Definition Pflicht ist. Nach über einem Jahr Pause zeigte Sebastian, dass er nichts verlernt hatte. In seiner Paradedisziplin sicherte er sich den Vizemeistertitel. Der erste Besuch auf dem Podium für einen NWCT-Fahrer 2020.
Als nächstes versuchten sich Max und Paul Burow, beide keine ausgewiesenen Bergfahrer, bei den Bergmeisterschaften. Für beide war es ein sehr schwerer Renntag. Den beide respektabel in ihren Klassen in den Top Ten beenden konnten.
Den Abschluss machten die Straßenmeisterschaften in Melle. Nach kräftezehrenden 126 Kilometern bei regnerischen Wetter schaffte Max mit Platz drei den Sprung aufs Podium.
Parallel dazu startete Finn seine Saison zum zweiten Mal. Gleich beim Rennen in Refrath überzeugte Finn mit einer sehr guten Leistung. Ihm gelang der Sprung in die entscheidende Gruppe und am Ende mit Platz vier seine erste Platzierung unter den ersten Zehn.
Dass es kein Zufallsergebnis war, bewies er bei den nächsten Rennen. Immer konnte er sich um Platz fünf platzieren. Im letzten Rennen in Hannover schaffte er mit Platz drei das erste Mal als Radrennfahrer eine Podiumsplatzierung.
Finns Einstieg in den Radrennsport hat uns schon beeindruckt. Er hat gezeigt, dass man mit strukturiertem Training auch als Quereinsteiger eine Chance hat. Umso trauriger sind wir, dass Finn das NWCT leider nach einer Saison wieder verlassen wird. Dennoch wünschen wir ihm weiterhin viel Erfolg auf seinem weiteren sportlichen Weg. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei den Rennen oder bei einer gemeinsamen Trainingsrunde durchs Münsterland.
Eine weitere Erkenntnis der Saison ist für uns, dass man als Team auch in schweren Zeiten bestehen kann und sportliche Erfolge feiern kann. Wenn sich alle an die Regeln halten und vorsichtig sind, dann sind sichere und faire Wettkämpfe möglich. Ein großer Dank gilt hier den Ehrenamtlichen in den Vereinen, die durch ihr Engagement den Radrennsport „am Leben gehalten haben“. Also war es doch nicht so ein verflixtes siebtes Jahr. Das stimmt uns positiv, dass auch 2021 wieder Radrennen möglich sein werden.
Zum Schluss geht ein weiterer großer Dank an unsere Sponsoren und Unterstützer, die ein solches Projekt zur Förderung des Radsports auch in schweren Zeiten ermöglichen. Wir freuen uns über eine ähnlich vertrauensvolle Zusammenarbeit im Jahr 2021.
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