Erfolgreiches Wochenende – Florian steigt mit Platzierung in Bocholt in die B-Klasse auf

Als sich das Nord West Cycling Team am Anfang der Saison im Autohaus Jesse der Öffentlichkeit präsentierte, nannte der Sportliche Leiter Jürgen Rottmann als Saisonziel, einen Fahrer in die B-Klasse zu bringen und möglichst noch ein paar Top 10 Resultate zu erzielen. Doch bereits jetzt haben unsere Fahrer diese Ziele übertroffen. So sicherte sich Florian mit einem 6. Platz beim Rennen in Bocholt den Aufstieg in die B-Klasse, sodass damit bereits zur Hälfte der Saison zwei Fahrer des NWCT in der B-Klasse stehen und das Team bereits einen Sieg sowie 6 aufstiegsrelevante Platzierungen einfahren konnte. Dabei schien ein Erfolg am Sonntag noch am Samstagabend meilenweit entfernt…

Am Samstag ging es nämlich für drei NWCT-Fahrer zum Rennen der C-Klasse auf den alten Flugplatz nach Kassel-Calden.

Dort stand ein sehr ungewöhnliches Rennen auf dem Programm. Die Strecke befand sich nämlich nicht wie gewohnt in einem Wohn- oder Industriegebiet, sondern führte über ein Rollfeld und eine Landebahn des Flugplatzes. Diese offene und breite Strecke versprach, obwohl sie technisch nicht sehr anspruchsvoll war, einen interessanten Rennverlauf, weil sie aufgrund ihrer exponierten Lage und den entsprechenden Wetterverhältnissen extrem Seitenwindanfällig war. Gegen 17.30 Uhr stellten sich schließlich ca. 70 Fahrer diesen Bedingungen und schnell wurde klar, dass dieses Feld nicht lange zusammenbleiben würde. Bereits früh gab es erste Attacken, bis sich schließlich eine 20 Mann starke Ausreißergruppe bilden konnte. In dieser waren u.a. auch Florian und Sebastian. Lukas, der ebenfalls am Start war, verpasste leider den Sprung in diese Gruppe und fand sich schließlich im Verfolgerfeld wieder. Mit dem fortschreitenden Rennen kristallisierte sich immer mehr heraus, dass die Gruppen wie sie sich nun gebildet hatten auch das Ziel erreichen würden. Alles sah also nach mindestens einer Platzierung für das NWCT aus. Doch da passierte es. In einer eigentlich umspektakulären Situation mitten auf der Gegengerade versteuerte sich ein Fahrer vorne in der Gruppe. Dadurch schwappte eine „Welle“ durchs Feld, die Florian, der zu diesem Zeitpunkt leicht versetzt neben seinem Vordermann fuhr, voll erwischte. Er kam zu Fall und riss sich seine gerade erst vom Sturz in Ahlen geheilten Wunden erneut auf. Damit war für ihn das Rennen vorzeitig beendet. Sebastian hingegen konnte dem Sturz ausweichen und blieb bis zum Ende des Rennens in der Führungsgruppe. Ein paar andere Fahrer fielen in Laufe des Rennes noch raus, sodass die Gruppe auf 15 Fahrer schrumpfte. Vorne konnten sich zwei kleine Gruppen mit 3 bzw. 2 Fahrern absetzen.  Angefeuert von Jürgen und Florian sah es eine ganze Zeit danach aus, dass er seine erst Platzierung für das NWCT einfahren könnte. Doch ein taktischer Fehler in der Schlussphase brachte ihn schließlich um den verdienten Erfolg. Sebastians etwas zu lange Führung auf der Schlussrunde, nutzten die übrigen Fahrer gnadenlos aus und übersprinteten ihn. In der Endabrechnung ergab dies einen immer noch akzeptablen, wenn auch in dieser Rennsituation ärgerlichen 14. Platz.

„Neues Rennen, neues Glück…“, dachte sich auch Florian, als er am Samstagabend, nachdem die Wunden versorgt waren und das Deutschlandspiel zusammen mit dem Rest des Teams geschaut worden war. Zwar schmerzten die Abschürfungen und Prellungen unseren Sprinter, auf der anderen Seite fehlte ihm nur noch eine Platzierung um in die B-Klasse aufzusteigen. Und so fasste er den Entschluss sich nach einer kurzen Nacht bereits am nächsten Morgen wieder der Herausforderung eines Rennens zu stellen. Sonntags ging es dann in Bocholt 51mal „Rund um den Gaskessel“. Dieses Rundstreckenrennen galt es auf einer flachen 1,2km Runde mit langer Zielgerade und nur einer scharfen Kurve zu bewältigen. Am Start standen neben Florian noch Sebastian und Lukas. Dieses inzwischen eingespielte Team konnte dem Rennen dann auch gleich von Beginn an seinen Stempel aufdrücken. Sebastian positionierte sich schon nach wenigen Runden in vorderster Front um möglichen Attacken nachzugehen und Löcher zu schließen, damit sein Kapitän nachher im Sprint möglichst die Siegchance waren konnte. Lukas, der sich ja immer noch in seiner ersten Saison als Lizenzfahrer befindet und bisher eigentlich eher damit beschäftigt war die Rennen selbst durchzufahren, zeigte ebenfalls eine erstaunliche Leistung. Er schien sich durch die vielen Rennen in den vergangenen Wochen in Form gefahren zu haben und konnte Florian und Sebastian vorne im Rennen begleiten. Wie fast immer bei Rennen dieser Art wird an der Spitze des Feldes viel attackiert. Florian, der sich immer im vorderen Drittel positionierte, konnte aber zu jedem Zeitpunkt reagieren. Und wenn er einmal zurückgefallen war, übernahm Sebastian das Zepter. Und so strichen die Runden ins Land und das Finale nahte. Pünktlich 2 Runden vor Schluss begannen dann die Positionskämpfe im Feld. Ein Zeichen für Florian, sich ebenfalls einen „Platz in der ersten Reihe“ zu sichern. Und so fuhr er schließlich an 4. Stelle liegend auf die Zielgerade ein. Sebastian und Lukas, darum wissend, dass sie an Florians Hinterrad gut nach vorne kommen würden, hingen sich schließlich auch an ihren Kapitän. Doch bei der drittletzten Kurve setzte ein Fahrer neben ihnen mit dem Pedal auf und kam zu Fall. Davon beeinträchtigt hatten beide keine Chance mehr in die Platzierungen zu fahren und beendeten das Rennen mit dem Hauptfeld. In guter Ausgangslage eröffnete der Florian, der es ja nach vorne geschafft hatte, schließlich den Sprint um Platz 2 (ein Fahrer schaffte entgegen aller Bemühungen des Feldes sich wenige Runden vor Schluss als Solist abzusetzen). Doch wegen den starken Gegenwindes und weil er in diesem Rennen absolut kein Risiko eingehen wollte, fiel er schließlich noch um 2 Positionen auf den 6. Gesamtrang im Ziel zurück. Damit holte Remark aber trotzdem seine 5. Top 10 Platzierung in einem aufstiegsrelevanten Rennen und ist ab sofort Fahrer in der B-Klasse. Auf das Rennen und speziell den Schlussprint angesprochen, antwortete Remark: „ich hatte eigentlich eine sehr gute Position im Sprint. Leider ist mein Vordermann dann sehr früh eingebrochen, sodass ich den Sprint früh eröffnen musste. Dann wollte ich aber kein Risiko mehr eingehen und habe mit dem 6. Platz genau das erreicht, was ich wollte: Den Aufstieg “. Nach dem Rennen konnte Florian dann auch die Glückwünsche des sportlichen Leiters, Jürgen Rottmannn entgegennehmen, der wie gewohnt am Ende des Berichtes sein Fazit zieht: „Heute war eine weitere Sternstunde unseres jungen Teams. Wir haben nun 2 Fahrer in der B-Klasse. Davon haben wir vor der Saison nur träumen können. Doch sich jetzt zurückzulehnen wäre falsch. Wir geben jetzt erst recht Vollgas. Ich bin gespannt wie Sebastian und Moritz jetzt ihre Führungsrollen in der C-Klasse annehmen und wie sich Florian und Jonas als 2-Mannteam in den A/B-Rennen schlagen.“